„Da sollte jede Juristin und jeder Jurist hingehen!”

Mit Recht nachhaltig – so lautet das Motto des Deutschen Anwaltstags 2023, der vom 12. bis 16. Juni virtuell und in Präsenz in Wiesbaden stattfindet. Gemeinsam mit den Arbeitsgemeinschaften Mietrecht und Vergaberecht gestaltet die ARGE Baurecht einen spannenden Beitrag zum Fachprogramm: „Herausforderungen beim Klimaschutz“* findet am 15. Juni statt. Rechtsanwalt Frederic Jürgens, der mit Rechtsanwalt Dr. Oliver Koos über „Klimaschützende Einzelmaßnahmen im Praxis-Check“ spricht, verrät, warum jede Juristin und jeder Jurist teilnehmen sollte.

Herr Jürgens, die rechtlichen Herausforderungen beim Klimaschutz in gleich vier Rechtsgebieten sind groß. Wie schaffen Sie es, diese in nur einer Veranstaltung abzuhandeln?

Ganz ehrlich: Alles werden wir nicht schaffen. Schließlich handelt es sich um eine der, wenn nicht DIE Herausforderung unserer und auch der nächsten Generationen. Wohl aber wollen wir den Kolleginnen und Kolleginnen Rüstzeug mitgeben, um diese Herkulesaufgabe auch rechtlich zu meistern.

Was sind die wesentlichen Inhalte Ihres Vortrags?

In dem gemeinsamen Vortrag mit meinem Kollegen Dr. Oliver Koos beleuchten wir Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung von Gebäuden, etwa den Einbau einer Wärmepumpe und die Installation einer Photovoltaik-Anlage. Dabei ist die Abgrenzung des Kauvertrags mit Montageverpflichtung vom Werkvertrag hochspannend und äußerst wichtig. Schlimmstenfalls droht sogar Rechtsverlust! Wir wollen den Blick der Kolleginnen und Kollegen schärfen, um die Praxis richtig zu beraten. Das schützt Mandanten vor Rechtsverlusten und bewahrt die Berater vor der eigenen Haftung (lacht).

Was kann das Baurecht für den Klimaschutz tun?

Gebäude verursachen einen erheblichen Anteil der Treibhausgase in Deutschland. Die Politik hat dies erkannt und ist dabei den neuen rechtlichen Rahmen zu schaffen. Wir Juristen müssen dafür sorgen, dass dieser auch umgesetzt wird. In der Baubranche findet vielerorts bereits ein Umdenken statt: Planung und Umsetzung von Bauvorhaben verändern sich grundlegend. ESG** verlangt eine ganz andere Herangehensweise, Bauprojekte müssen vom Ende her gedacht werden. Dementsprechend müssen wir auch das Baurecht neu denken und z. B. eine neue Vertragskultur, Stichworte ESG-Konzept, Digitalisierung und frühe Einbindung aller Beteiligten in Form von Partnering Verträgen, etablieren.

Wer sollte auf jeden Fall teilnehmen und warum sollten diese Berufsgruppen die Veranstaltung nicht verpassen?

Das Motto des Deutschen Anwaltstags 2023 lautet „Mit Recht nachhaltig“. Das Thema ist hochaktuell und hat einen großen Einfluss auf die Rechtsberatung in Deutschland – von daher sollte jede Juristin und jeder Jurist teilnehmen. Unseren Vortrag sollte niemand verpassen, der oder die sich mit Bauen und Immobilien beschäftigt.

Herr Jürgens, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

 


Donnerstag, 15.06. | 11.00 – 17.45 Uhr

* Rechtliche Herausforderungen bei Klimaschutz und energiepolitischen „Zielen“ im Miet- und WEG-Recht, Baurecht und Vergaberecht

Klimawandel und Klimaschutz ist eine Aufgabe für alle. Die Bundesregierung verfolgt eigene energetische Ziele mit Auswirkungen auf das Baurecht, das Mietrecht, das Vergaberecht und das WEG-Recht. Die drei Arbeitsgemeinschaften des DAV wollen das Thema aus Sicht der Praxis und Konsequenzen für die anwaltliche Beratung in dem jeweiligen Rechtsgebiet beleuchten. Außerdem wollen wir mit einem Vertreter der Bundesregierung und der Wohnungswirtschaft das Thema diskutieren.

Weitere Informationen: https://anwaltstag.de/de/programm-2023/details/97162

Direkt zur Anmeldung Deutscher Anwaltstag 2023: https://www.anwaltakademie-event.de/DAT23


 

**ESG steht für Environmental, Social und Governance (zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung)

 

Rechtsanwalt Frederic Jürgens

  • Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
  • Mitglied der ARGE Baurecht im DAV
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